Seit mehr als zehn Jahren arbeitet der Bayerische Jugendring daran, Mädchen und Jungen möglichst wirkungsvoll vor sexueller Gewalt zu schützen. Dazu startete Prätect 2003 als Modellprojekt, seit 2006 wird die Arbeit als Fachberatungsstelle im BJR fortgesetzt.
Wirksamer Schutz vor sexueller Gewalt kann nicht durch punktuell stattfindende Präventionsangebote erreicht werden. Organisationen brauchen eine Gesamtstrategie für Schutzmaßnahmen, die die spezifischen Strukturen und Prinzipien von Jugendarbeit einbeziehen und auf allen Ebenen von Jugendverbänden wirksam werden.
Prätect stellt dafür u.a. folgende Angebote zur Verfügung:
Mit seinen Qualifizierungsmaßnahmen erreicht PräTect jährlich ca. 400 Personen der aktiven Jugendarbeit. Sie sollen befähigt werden, Grenzüberschreitungen zu erkennen, geeignete Präventionsmaßnahmen umzusetzen sowie Mädchen und Jungen zu stärken.
Ein "Netz der Sicherheit" schützt Mädchen und Jungen in der Jugendarbeit vor Übergriffen Potenzielle Täter/-innen werden durch wirksame Schutzmaßnahmen fern gehalten.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss präventives Handeln auf allen Ebenen von Jugendverbänden und Jugendringen verankert werden.
Wesentliche (strukturell wirksame) Präventionsmaßnahmen sind:
Prätect kooperiert mit den Organisationen der Jugendarbeit in Bayern, d.h. vor allem mit Jugendverbänden und - initiativen, mit Bezirks-, Kreis und Stadtjugendringen und mit der Kommunalen Jugendarbeit. Es besteht eine gute Vernetzung mit ca. 20 spezialisierten Beratungsstellen gegen sexuelle Gewalt in ganz Bayern, darüber hinaus bestehen Kooperationen mit Organisationen der Jugendarbeit und Fachinsititutionen im ganzen Bundesgebiet.
Im Mittelpunkt stehen Organisationen der Jugendarbeit mit ihren bestimmenden Prinzipien Ehrenamtlichkeit, Freiwilligkeit, Beteiligung und Selbstorganisation und ihren besonderen Aufgaben, Strukturen und Entscheidungsprozessen. Für sie bietet die Prätect-Qualifizierungsreihe ein spezifisches Handlungskonzept, wie Schutzmaßnahmen in der Jugendarbeit strukturell verankert und verstetigt werden können.
Ausgewiesene Expert/-innen vermitteln das entsprechende Fachwissen, erprobte Praxisbeispiele werden anschaulich präsentiert und Materialien zur Verfügung gestellt.
Leitungskräfte und Verantwortliche aus der Jugendarbeit, die sich zum/zur "Qualitätsbeauftragten für Prävention sexueller Gewalt in der Jugendarbeit" qualifizieren möchten:
Eine aktive Unterstützung der Qualifizierung und insbesondere der erforderlichen Entwicklungsprozesse durch die jeweilige Organisation bzw. den Träger ist Teilnahmevoraussetzung.
Die Teilnehmer/innen sind nach Abschluss der Qualifizierungsreihe in der Lage, die zur Implementierung von Schutzmaßnahmen notwendigen Qualitätsentwicklungsprozesse in Organisationen der Jugendarbeit sachkundig und professionell zu unterstützen und zu begleiten.
Die beteiligten Verbände/Organisationen erhalten Anregung und fachliche Unterstützung bei der Einführung von wesentlichen Elementen struktureller Prävention gegen sexuelle Gewalt.
Der erfolgreiche Abschluss der Qualifizierungsreihe wird vom Bayerischen Jugendring und dem Institut für Jugendarbeit Gauting mit dem Titel „Qualitätsbeauftragte/r für Prävention sexueller Gewalt in der Jugendarbeit“ zertifiziert.
Alle Texte mit freundlicher Genehmigung von Prätect!
Sexualität, Jungen, Mädchen, Prävention